Unser Service für Künstler – Wir machen (fast) alles für Sie!
Was können wir für Ihr Kunstprojekt tun?
Mit langjähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern können wir auch Sie mit Ihrem Projekt unterstützen. An der Schnittstelle zwischen bildhauerischer Kunst und modernen technischen Methoden fühlen wir uns Zuhause. 3D-Druck, 3D-Scannen, digitales Modellieren und viele weitere Techniken setzen wir hierfür ein.

- Vergrößerungen und Verkleinerungen bestehender Kunstwerke
- 3D-Scannen von Kunstwerken, auch vor Ort
- Veränderungen und Optimierungen digitalisierter Modelle nach Wünschen des Künstlers
- Erstellen von Basismodellen zum Weiterbearbeiten
- Erstellen von Gussmodellen für den Metallguss mit langjähriger Erfahrung in der Zusammenarbeit mit zahlreichen Gießereien
- Projektvisualisierungen
- Digitale Ideenverwirklichung
Wir können Ihre Skulptur vergrößern, verkleinern und fast beliebig verändern. Wir scannen Ihr Modell mit unseren 3D-Scannern, entweder in unseren Räumlichkeiten oder bei Ihnen vor Ort – europaweit!
Wir erstellen Ihnen auf Wunsch ein Basismodell in einem unserer zahlreichen Werkstoffe, dass Sie nach Belieben weiterbearbeiten können.
Gerne visualisieren wir auch Ihr Projekt für Ausschreibungen oder Präsentationen auf Messen, in Ausstellungen und Museen.
Abbildung: Links die 3D-Scandaten des Originals, rechts eine in Scheiben zerschnittene Variante des Kunstwerks, als Gussmodell für den Bronzeguss einer Kleinserie
Egal was Sie planen, eine Anfrage lohnt sich. Die Möglichkeiten der digitalen Modellbearbeitung sind fast unbegrenzt!
Planen Sie ein künsterlisches Projekt, dass mit digitalen Methoden unterstützt werden kann? Wollen Sie eine Skulptur durch mathematische Strukturen, besondere Bilddaten oder handwerklich zu aufwendige Prozesse an der Oberfläche oder in der gesamten Struktur modifizieren? In einem gemeinsamen Gespräch können wir Ihnen unsere Möglichkeiten vorstellen und Lösungswege für Ihr Vorhaben skizzieren.
Bei uns ist Ihre Kunst in guten Händen!
Jegliche Daten, die wir im Zusammenhang mit einem Auftrag von Künstlern erhalten, behandeln wir stets vertraulich. Dies ist für uns ein ebenso wichtiger Grundsatz, wie für viele Künstler, mit denen wir zusammenarbeiten. Ihre Daten befinden sich bei uns in guten Händen!
Dementsprechend liegt es selbstverständlich beim Künstler, ob wir ein Projekt im Rahmen unserer Website oder an anderer Stelle beschreiben. Für alle Projekte, die wir auf dieser Seite vorstellen, haben wir die ausdrückliche Erlaubnis der jeweiligen Künstler erhalten.
Skultpur „drittes Tier“
Monumentale Vergrößerung in nachbearbeitbarem Werkstoff
Der Bildhauer Thomas Schütte entwirft und verwirklicht jährlich zahlreiche monumentale Bronzeskulpturen, die im öffentlichen Raum aufgestellt werden. Dabei verlässt sich der weltweit bekannte und gefragte Künstler nicht selten auf die Leistungen von EGO3D. Ein Beispiel dafür ist die Bonzeskulptur “Drittes Tier” von 2017.
Der Künstler beauftragte uns hierbei, sein handgefertigtes Modell einzuscannen und zu vergrößern (Endmasse: 3 m hoch, 4,1 m lang und 2,2 m breit). Wir erfassten das Modell mit unserem empfindlichsten 3D-Scanner, um jedes Detail des kleinen Modells zu erfassen. Anschließend vergrößerten wir das digitale Modell am Rechner und teilten es zahlreiche Einzelstücke auf, die wir auf CNC-Fräsen fertigten.
Das Originalmodell des Künstlers vor dem 3D-Scannen
Da der Künstler die vergrößerten Modelle grundsätzlich in seinem Atelier noch umfangreich bearbeitet, ist es für ihn wichtig, dass die verwendeten Materialien gut nachzubearbeiten sind. In diesem Fall fertigten wir das Modell in Polystyrol. Schließlich setzten unsere erfahrenen Handwerker die Einzelteile wieder zusammen.
Das fertige Modell wurde an die beteiligte Gießerei geliefert. Bei solchen Projekten stehen wir auch immer in direktem Kontakt mit den Gießereien, um deren Anforderungen berücksichtigen zu können. Und wenn ein Projekt besonders zügig umgesetzt werden muss, liefern wir gerne bereits fertige Einzelteile aus, damit der Guss beginnen kann, während der Rest einer Skulptur noch auf unseren Maschinen hergestellt wird.
Ein Großteil des gefrästen Modells bei der Auslieferung
Thomas Schütte – Drittes Tier, 2017
Patinierte Bronze, Wasserpumpe, 350 x 410 x 215 cm
Ausstellungsansicht Kunsthaus Bregenz, 2019
Foto: Markus Tretter
Ein Interview-Ausschnitt, bei dem der Künstler auf die Dienstleistungen von EGO3D Bezug nimmt
Quelle: Youtube-Kanal „Kunsthaus Bregenz“
Das Kunsthaus Bregenz schreibt über Thomas Schütte:
Der deutsche Bildhauer und Zeichner Thomas Schütte zählt zu den wichtigsten Künstlern der Gegenwart. Im April 2016 eröffnete der mehrfache documenta-Teilnehmer seine Skulpturenhalle in Neuss – der Ausstellungsraum dient der Präsentation zeitgenössischer Skulptur und als Lager seiner eigenen Werke.
[…]
Anlässlich der Sommerausstellung von Thomas Schütte im Kunsthaus Bregenz werden seine Werke nicht nur im KUB, sondern an verschiedenen Orten im öffentlichen Raum in Bregenz präsentiert. Wie zum Beispiel ein Wasserdampf schnaubender Hund aus patinierter Bronze auf dem Karl-Tizian-Platz vor dem Kunsthaus Bregenz.
Thomas Schütte
Drittes Tier, 2017
Patinierte Bronze, Wasserpumpe
350 x 410 x 215 cm
Video: Luise Heuter
Das originale Tonmodell im Atelier des Künstlers. Aufgrund der Größe scannten wir teilweise von der Leiter und von einem mobilen Gerüst aus. Da das Modell ständig feucht gehalten werden musste, um Risse zu verhindern, war es ein großer Vorteil, dass wir mit unseren mobilen 3D-Scannern schnell vor Ort sein konnten und die Skulptur innerhalb eines Tages schließlich digitalisiert hatten.
Detailaufnahme des Kopfes der Statue
Das fertige Gussmodell mit einer Höhe von über 3 Metern vor unserem Hallentor
Skulptur „Sie blieb“:
3D-Scan und 3D-Druck einer über 3 Meter großen Statue für den Bronzeguss
Der Künstler Jonas Burgert beauftragte uns damit, ein über 3 Meter hohes Tonmodell mit unseren 3D-Scannern zu erfassen und für den Bronzeguss ein Gussmodell in Originalgröße und eines in 1,30 Metern Höhe herzustellen. Da das Tonmodell nicht transportabel war und im Atelier des Künstlers täglich befeuchtet und abgedeckt werden musste, um keine Risse zu entwickeln, reisten wir zeitnah nach Berlin und scannten die Skulptur vor Ort ein.
Detail, dass die Statue in den Händen hinter dem Rücken hält
Aufgrund der Größe arbeiteten wir mit Leitern und einem Gerüst, um jeden Bereich der großen Statue zu erfassen. Auf diese Weise entstanden mehr als 20 Einzelscans, die wir dann mit unserem Computer und der 3D-Scansoftware noch vor Ort zu einem vollständigen digitalen Modell zusammenrechneten und so auf Vollständigkeit überprüfen konnten. Innerhalb eines Tages war die gesamte 3D-Scanarbeit abgeschlossen.
Durch die hohe Geschwindigkeit des 3D-Scannens werden Atelier-Räume nur für kurze Zeit blockiert und die Künstler können meist schon am selben Tag wieder zu ihrem gewohnten Arbeitsablauf zurückkehren. Das handwerkliche Abformen in Silikon hätte dagegen bei einem vergleichbar großen und detailreichen Objekt viele Tage in Anspruch genommen und einen großen Bereich des Ateliers belegt. Die Digitalisierung durch den 3D-Scan hatte auch den Vorteil, dass der Künstler sich nicht auf eine Größe für das Gussmodell festlegen musste, denn zum Zeitpunkt des 3D-Scannens waren die späteren Ausführungen noch in Planung.
Zurück in den EGO3D-Räumlichkeiten erstellen wir digitale Vorschaubilder des Modells von allen Seiten, damit der Künstler sich selbst vom Endergebnis überzeugen konnte. Als dann die endgültigen Größen feststanden, stellten wir mit unseren 3D-Druckern ein Gussmodell in Originalgröße und eine Verkleinerung in 1,30 Metern her und lieferten diese an die beteiligte Gießerei.
Die fertig gegossene, vom Künstler bemalte Bronzeskulptur „Sie blieb“ in der Ausstellung.
Bildquelle: Lepkowski Studios
„Jonas Burgert […] is one of the main figures of the current international art scene“
(Wall Street Intenational Magazine, 07. Februar 2020)
Große Bronzeskulptur mit filigranen Strukturen:
3D-Druck einer 5 x 3 Meter großen Flechtenstruktur

Digitales Modell, farblich in Baugruppen unterteilt. Die gesamte Zerlegung der Figur in Baugruppen und diese wiederum in Einzelteile wurde minutiös geplant und umgesetzt, um trotz über 400 Teile den abschließenden Zusammenbau problemlos durchführen zu können.
Ein größeres Einzelteil wird aus dem Drucker geholt. Insgesamt wurde die Skulptur aus über 400 solcher Teile zusammengesetzt. Gesamtoberfläche der Skulptur: 35 m²
Einzelteile werden zusammengefügt
Einzelteile und Baugruppen in der EGO3D-Werkstatt
Gut zu erkennen ist, dass die Spitzen in einem anderen Material gedruckt wurden. Dieses Material ist ausbrennbar und bot so der Gießerei, diese Bereiche im Wachsausschmelzverfahren anstatt im Sandguss herzustellen.
Eines der größten Projekte, die wir bisher umgesetzt haben, war eine fünf Meter breite und drei Meter hohe flechtenartige Skulptur, die Oberfläche betrug beeindruckende 35m². Die Künstlerin hatte bereits das digitale Modell angelegt und beauftragte uns damit, das Gussmodell für die Gießerei herzustellen. Die große Herausforderung lag in der filigranen Struktur des Kunstwerks. Ähnlich einem Baum war das gesamte Objekt stark verzweigt.
Während der Projektumsetzung wurde die Ausrichtung und Neigung festgelegt, mit der die spätere Skulptur aufgestellt werden sollte. Daher optimierten wir noch den Querschnitt des “Hauptstamm” des Objektes, in direkter Absprache mit den Statikern, die die statischen Berechnungen für die Skulptur übernommen hatten. Bei digitalen Modellen lassen sich solche Problemstellungen sehr gut lösen, da wir jederzeit Flächen- und Volumenberechnungen machen, sowie Querschnitte und alle erdenklichen Perspektiven eines Objektes anzeigen können.
Aufgrund der Größe und der starken Verzweigung der Skulptur zerschnitten wir das Objekt in ca. 400 Einzelteile. Dann wurde jedes Teil in einem unserer 3D-Drucker hergestellt. Um möglichst schnell voranzukommen, liefen bei uns Phasenweise 15 Drucker parallel. Nur so war es möglich, die über 4200 Druckstunden innerhalb eines vernünftigen Zeitrahmens umzusetzen. Die filigranen Spitzen der einzelnen Äste druckten wir dabei in einem ausbrennbaren Material, damit die Gießerei diese im Wachsausschmelzverfahren herstellen konnte, während der Großteil der Skulptur im Sandguss gefertigt wurde.
Um beim Zusammenbau der über 400 teils sehr ähnlichen Teile nicht durcheinanderzukommen, legten wir bereits vor dem Zerschneiden am Rechner ein Benennungssystem fest. Jedes Einzelteil bekam eine eindeutige Bezeichnung. Zusätzlich haben wir für die Montage in der Gießerei noch ein farbliches System für die Schnittstellen aller Baugruppen angelegt.
Dementsprechend gut vorbereitet, wurden in unserer Werkstatt die Einzelteile zu größeren Baugruppen zusammengefügt, die sich für den späteren Transport in die Gießerei eigneten. Auch hier war es wichtig, ständig den Überblick über die Vielzahl an Objekten zu behalten, die einen Großteil unserer Werkstatt in Beschlag nahmen.
Schlussendlich lieferten wir die Baugruppen der beteiligten Gießerei an, wo dann ebenfalls in vielen Einzelteilen gegossen und daraus die fertige Skulptur zusammengeschweißt wurde.
Dieser Auftrag war sicher eine nicht alltägliche Herausforderung für uns. Aber für solche Projekte brennen wir! Es ist jedes Mal etwas besonderes, wenn wir mit unserer Erfahrung und unserer Technik an solchen Kunstprojekten beteiligt sind und zur Umsetzung ungewöhnlicher Ideen beitragen können!
Die Baugruppen bei der Auslieferung. Die Schnittstellen sind farblich markiert, um den Aufbau zu erleichtern
„Long walk to freedom“
Ein Kunstwerk zu Ehren Nelson Mandelas wird in ein Gussmodell umgewandelt
Der deutsche Maler und Objektkünstler Günther Uecker gestaltete zu Nelson Mandelas 100. Geburtstag ein mit Nägeln verschlossenes Buch. Das Buch “Long walk to freedom”, welches autobiografisch Mandelas Lebensweg bis ein Jahr nach seiner Wahl zum ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas und dem Ende der Apartheit beschreibt, ist von massiven Nägeln durchstoßen und sein Inhalt somit durch Brutalität unzugänglich gemacht. Das Kunstwerk Symbolisiert dadurch Mandelas steinigen und schmerzvollen Weg zur Freiheit, für sich selbst und die Menschen in Südafrika.
Günther Ueckers Kunstwerk entstand in Kooperation mit den Medienpartnern des Springer Verlages, BILD und DIE WELT und mit der renomierten Galerie Geuer & Geuer, die mit vielen namhaften Künstlern zusammengearbeitet hat, wie z.B. Christo, Jörg Immendorf, Tony Cragg, Gerhard Richter, Markus Lüpertz und viele mehr.
EGO3D wurde beauftragt, anhand des Originals ein Gussmodell herszustellen, damit das Kunstwerk in Bronze in einer Auflage von 50 Stück hergestellt werden konnte, 25 mit dunkler Patina und weitere 25 mit einer hellen Patina.
Das originale Kunstwerk aus verschiedenen Ansichten
Digitales Vorschaubild des „Mandela-Buches“ für den Kunden
Vorschau eines Detailbereichs des digitalen Models des „Mandela-Buches“
Das Original-Kunstwerk und unser 3D-gedrucktes Gussmodell für die Gießerei
Die große Herausforderung bei diesem Projekt war, dass wir die Form und den Charakter des Kunstwerkes in ein Modell übersetzen mussten, dass sich für den Bronzeguss eignet und alle Details des Originals perfekt zur Geltung brachte. Die Problematik lässt sich an einem Beispiel gut veranschaulichen:
Das echte Buch besteht aus mehreren hundert Seiten, die an der Schnittkante teilweise stark gewellt waren und von einander abstanden. Die Dicke einer Papierseite ist jedoch für den Bronzeguss viel zu fein. Daher mussten wir die Schnittkante des Buches im Gussmodell stilisieren und insbesondere gewellte, abstehende Einzelseiten gussgerecht verdicken. Gleichzeitig waren wir immer bestrebt, den Charakter des Originals dabei so perfekt wie möglich beizubehalten.
Als Grundlage für unser Gussmodell scannten wir das Original mit unseren 3D-Scannern ein. Es diente uns als Vorlage für eine teilweise Neumodellierung, wo dies für ein gussgerechtes Modell notwendig war. Wie oben schon beschrieben, stilisierten wir die Schnittkante der Buchseiten. Auf gleiche Weise setzen wir das Lesezeichenband um und gaben ihm eine Dicke, die gießbar war.
Darüber hinaus bildeten wir die gesamte buchtypische vergoldete Ornamentik und Beschriftung des Einbandes nach, um beides stärker vertieft in das Modell neu einzubringen, um eine detailscharfe Darstellung in den späteren Bronzegüssen zu gewährleisten. Das gleiche setzten wir mit der Lederstruktur des Einbandes um. Dabei legten wir großen Wert darauf, die im Original vorhandene Lederstruktur perfekt nachzubilden, nur eben kontrastreicher, damit sie auch nach 50 Abgüssen in den endgültigen Gussmodellen noch gut sichtbar blieb.
Während des gesamten Prozesses glichen wir das Gussmodell ständig mit dem eingescannten Original ab, um trotz der umzusetzenden Modifizierungen für den Guss ein möglichst originalgetreues Ergebnis zu erzielen. Schließlich wurde das Gussmodell mit einem besonders hochauflösenden 3D-Druckverfahren hergestellt. Details bis hinunter auf 25 Mikrometer konnten so dargestellt werden, also ein Vierzigstel eines Milimeters!
Hell und dunkel patinierte Varianten des fertigen Gusses
Bildquelle: www.geuer-geuer-art.de
Beide Versionen sind auf 25 Exemplare limitiert
Bildquelle: www.geuer-geuer-art.de
Gussmodell-Erstellung mit Know How für die Gießerei:
Große Bowl-Skulptur für den Rathausplatz in Sandnes (NOR)

2018 bekamen wir den Auftrag, nach Vorgaben eines Künstlers eine große schüsselartige Skulptur herzustellen, die später im öffentlichen Raum aufgestellt werden sollte. Ein Großteil der Oberfläche sollte musterartig von ca. 8000 Durchgangslöchern versehen sein. Wir bekamen vom Künstler digitale Daten, die anzeigten, wo die Löcher platziert werden mussten.
Das fertige Kunstwerk in Sandnes, Norwegen
Quelle: Mikkel Wettre / Sandnes kommunes kunstsamling
Design-Entwurf der Skulptur

Die Einzelteile passen fugenlos aneinander, trotz unterschiedlicher Herstellungsmethoden (3D-Druck und CNC-Fräsen)
Da sich das Lochmuster auf der kreisrunden Skulptur achtmal wiederholte, planten wir gemeinsam mit der Gießerei, dass wir nur einen Kreisausschnitt von 45° herstellen würden, der dann zum Abformen dienen und schließlich acht mal gegossen werden würde. Um die Entformbarkeit zu gewährleisten, deuteten wir die 1000 Löcher auf dem Teilstück nur an. Auch den nach innen gebogene Rand haben wir hinsichtlich der Abformbarkeit optimiert.
Da das Teilstück gewölbt war wie ein Oberflächensegment einer Kugel, stellten wir für das Abformen in Sand einen Aufstampfboden her. So war gewährleistet, dass das Bauteil den hohen Druck beim Stampfen des Formsandes stand hielt. Die einzelnen Streben des Aufstampfbodens wurden in Holz gefräst, so dass das Bauteil exakt auf die gesamte Konstruktion des Aufstampfbodens passte.
Anhand unserer Vorschaubilder des digitalen Modells konnte der Künstler erkennen, dass die nach innen gewölbte Kante der Skulptur zu dünn angelegt war. Da auf dem umlaufenden Außenbereich der Skulptur später Menschen würden sitzen können und sich eventuell an der Kante festhalten würden, musste diese angenehm zu greifen sein. Also änderten wir diesen Bereich im digitalen Modell – ein großer Vorteil bei der digitalen Modellierung: Oft können anhand unserer Vorschaubilder vorher nicht berücksichtigte Aspekte noch rechtzeitig erkannt und optimiert werden.
Der innere Kreis der Skulptur war der einzige nicht gewölbte Bereich. Hier stellten wir den gesamten Kreis her, an dem später die acht gegossenen, identischen Teilstücke angeschweißt werden konnten. Schließlich frästen wir das Teilstück und den Innenkreis auf unserer größten CNC-Fräse. Den nach innen gewölbten Rand der Skulptur wiederum stellten wir im 3D-Druck her. Schließlich lieferten wir die Bauteile bei der beteiligten Gießerei ab.
Heute steht das Kunstwerk vor dem neuen Rathaus der südnorwegischen Hafenstadt Sandnes.
Digitale Konstruktion des Aufstampfbodens. Die einzelnen Streben wurden so konstruiert, dass das gefräste Teilstück der Bowl später auf den Milimeter passgenau darauf abgelegt werden konnte.
fertiger Aufstampfboden. Die Oberseite der Streben ist leicht gewölbt und wurde daher gefräst
Gefrästes Bauteil auf dem Aufstampfboden
Teilstück des 3D-gedruckten Randes der Skulptur
Die fertig gegossene und verschweißte Bronzeskulptur erhält den letzten Schliff in der Gießerei.
Die originale Skulptur „Der Akrobat“ aus Multiplex, aufwändig verschliffen und poliert.
Quelle: Jörg W. Schirmer
Das Muster, dass uns der Künstler zur Verfügung stellte. Basierend auf dieser Zeichnung erstellten wir Werkzeuge in einem unserer Programme, die es uns ermöglichten, dieses Muster in die Oberfläche der Skulptur zu „gravieren“.
Bildquelle: Jörg W. Schirmer
Ein Kunstwerk verändert sich:
„Der Akrobat“ wird nach Vorgaben des Künstlers mit neuer Oberfläche zum Urmodell für eine Kleinserie
Die Skulptur „Der Akrobat“ von Jörg W. Schirmer besteht aus Multiplex und ist ca. 2 Meter lang. Der Künstler beauftragte uns, die Skulptur mit unseren 3D-Scannern einzuscannen und zu verkleinern, um eine Kleinserie in Bronze herstellen zu können. Darüber hinaus plante der Künstler, die Oberfläche anders zu gestalten. Das Ziel war es, den Akrobaten mit einem Muster über den ganzen Körper hinweg zu versehen, das später nach dem Guss auch farblich abgesetzt werden konnte.
Der Künstler hatte durch das digital vorliegende Modell die Möglichkeit direkt mit EGO3D in Zusammenarbeit verschiedene Musterentwürfe auszuprobieren und zu visualisieren, bis ein spannendes Ergebnis in seinem Sinn entstand.
Schließlich entschied sich der Künstler für ein Muster aus unregelmäßigen Fünfecken und gab uns hierfür eine Schwarzweißzeichnung. Anhand dieser konnten wir in einem unserer Programme für digitale Bildhauerei Werkzeuge erstellen, mit denen sich das Muster in die Oberfläche eingravieren ließ.
Zusätzlich zur Oberflächengestaltung plante der Künstler auch, die Hauptbetrachtungsrichtung der Skulptur von der rechten Seite auf die linke Seite zu wechseln. Um weiterhin die gewünschte perspektivische Wirkung aus Sicht des Betrachters beizubehalten, die durch die teils stark vergrößerten Körperpartien erzeugt wird, spiegelten wir nach Vorgabe des Künstlers den kompletten Oberkörper, beließen den Unterkorper jedoch unverändert.
Während der Umsetzung bekam der Künstler von uns Vorschaubilder, so dass er das Ergebnis begutachten und schließlich freigeben konnte. Dann wurde die Skulptur mit einem unserer 3D-Drucker ausgedruckt und diente der beteiligten Gießerei als Gussmodell für die Kleinserie.
Der fertige Guss des Akrobaten. Nach dem Guss bearbeitete der Künstler die Oberfläche jedes einzelnen Modells. Er brachte dazu Farben in die Tiefen des eingravierten Musters ein. Durch diese Nachbearbeitung konnte der Künstler jedes Einzelstück der Kleinserie zu einem Unikat machen.
Bildquelle: Jörg W. Schirmer
Präsentationsmodell des Künstlers und auf 1,80 m vergrößertes Gussmodell aus PU200, einem handwerklich sehr gut nachbearbeitbaren Material
Die fertig gefrästen Modelle bestanden aus einem Material, dass der Künstler gut nachbearbeiten konnte. So konnte er den Charakter der Miniaturmodelle soweit abändern, dass das Erscheinungsbild seinen Wünschen für die fertigen Skulpturen entsprach. Während der Künstler bei groben Arbeiten mit einer Flex abgebildet ist, ist unser Material jedoch so weich, dass es auch von Hand mit einer Feile oder einem Teppichmesser bearbeitet werden kann.
Auf Wunsch können wir von EGO3D solche Arbeiten (wie z.B. Kanten Schärfen, Details verfeinern) auch digital vornehmen.
Foto Quelle: Atelier Stratmann
Vergrößerung für den Bronzeguss:
Schmelzer-Skulpturen werden Vergrößert und in handwerklich nachbearbeitbarem Material gefräst
Im Dezember 1987 wurde nach 133 Jahren der letzte Hochofen in Hattingen ausgeblasen. Zur Erinnerung an die Geschichte der „Stahlstadt“ Hattingen wurden auf den Tag genau 32 Jahre später zwei Schmelzer-Skulpturen auf dem Marktplatz in Welper eingeweiht. Die Kunstwerke wurden vom Künstler Egon Stratmann entworfen. Die beiden Skulpturen bekamen die Namen „August“ und „Rainer“ und erinnern damit an die gleichnamigen Stahlarbeiter, die in ihren Silbermänteln auf Demonstrationen gegen die Schließung der Stahlwerke immer vorangingen.
Der Künstler Egon Stratmann beauftragte EGO3D damit, seine Präsentationsmodelle zu vergrößern und als Gussmodelle für den Aluminiumguss herzustellen. Dafür scannten wir die zwei Figuren mit einem unserer 3D-Scanner ein und vergrößertem die digitalen Modelle. Anschließend frästen wir die nun 1,80m großen Skulpturen in einem gut nachbearbeitbaren Material (PU200). So konnte der Künstler abschließend an den großen Gussmodellen noch Hand anlegen und den „letzten künstlerischen Schliff“ durchführen.
Schließlich wurden die Figuren in Aluminium gegossen, passend zu den Silberanzügen, die die beiden Stahlarbeiter sowohl einst bei der Arbeit, als auch bei den Demonstrationen immer trugen.
Die fertigen Aluminiumskulpturen auf dem Marktplatz in Welper. Die Fotos stellte uns das Atelier Stratmann zur Verfügung.
Büsten für Kunstinstallation:
3D-Modellierung und 3D-Druck zweier Büsten nach Vorgaben der Künstlerin
Die Künstlerin Anna Ehrenstein beauftragte EGO3D, für Ihre Kunstinstallation „Zen for Hoejabi“ zwei lebensgroße Büsten nach ihren Vorgaben und Bildvorlagen zu Modellieren. Die Büsten waren identisch und trugen jeweils ein Kopftuch. Da sie später gegenüber aufgestellt werden sollten und mit den Mündern ein schmales Mundstück halten sollten, simulierten wir während des Modellierens und in den Vorschaubildern bereits die Aufstellung. So konnten wir gewährleisten, dass die Büsten sich später wie geplant in die Installation einfügen ließen.
Anna Ehrenstein setzt sich in dieser Arbeit unter anderem mit dem Hijab auseinander, nicht nur als religiös funktionalisierter Kopfbedeckung, sondern auch und immer mehr als modischem Accessoire und Alltagsgegenstand. Darüber hinaus greift die Arbeit auch die immer stärkere digitale Vernetzung unserer Lebenswelt auf, symbolisiert durch Smartphones und nicht durch zuletzt unsere Büsten, die passenderweise im 3D-Druck entstanden.
„… ihre Arbeit dazu war einfach toll.“
Anna Ehrenstein schrieb zum Kunstwerk und der Zusammenarbeit: „Ich habe die Skulptur, nachdem sie in der Schweiz ausgestellt wurde, der Sammlung des Museums geschenkt. Es ist das erste Werk, welches ich in einer Sammlung habe und ihre Arbeit dazu war einfach toll. […]“
Das Beispiel zeigt, gerade bei modernen Kunstinstallationen und Skulpturen kann die 3D-Technik manchmal eine Unterstützung für die Umsetzung des Künstlers sein. Wir arbeiten gerne mit Künstlern zusammen und interessieren uns ausdrücklich auch für ungewöhnliche Projekte, bei denen wir mit unseren digitalen Möglichkeiten assistieren können.
Quelle: Anna Ehrenstein, Philipp Ottendörfer/Fotomuseum Winterthur
„Zen for Hoejabi“ von Anna Ehrenstein (Ausschnitt)
Quelle: Anna Ehrenstein, Philipp Ottendörfer/Fotomuseum Winterthur